EDI Glossar

Was ist EDI

EDI (Electronic Data Interchange) ist der elektronische Austausch von Geschäftsdaten zwischen Geschäftspartnern.

Konverter

Ein Konverter ist ein Programm zur Umwandlung von Daten in oder aus dem EDI-Format.

Mapping

Mapping bezeichnet die Anleitung wie die Struktur der EDI-Datei aufzubauen ist. Obwohl EDIFACT eine genormte Struktur besitzt verwenden viele Anwender doch nur einen Teil des Ganzen (Subset) in dem sie ihre EDI-Daten erwarten. Die Aufgabe eines EDI-Dienstleisters, bzw. des Konverters besteht nun darin, diese gewünschten Einstellungen zu realisieren (zu mappen).

Übertragungsarten

Die Übertragung von EDI-Nachrichten kann auf verschiedene Arten erfolgen. Im Konsumgüterbereich hat sich hier insbesondere die X.400-Telebox durchgesetzt, im Automobilbereich wird dagegen verstärkt OFTP eingesetzt. Ein weiterer Übertragungsweg, der zur Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das Senden per Internet über das AS2-Protokoll.

AS2

AS2 ist die Abkürzung für "Applicability Statement 2", und beschreibt den Standard für den gesicherten Nachrichtentransport über das Internet. Dabei wird eine Art Briefumschlag um die eigentlichen Daten gesetzt, der dann anschließend über das HTTP-Protokoll versendet wird.
Mit AS2 wird spezifiziert wie die Verbindung aufgebaut (z.B. verschlüsselt) und eine Nachricht versendet wird.
Für die Datenverbindung per AS2 wird beim Sender und Empfänger eine entsprechende Software installiert, die ähnlich einem EMail-Programm bedient und zur Versendung der Nachrichten verwendet werden kann.

AS2 Business Mail

"AS2 Business Mail" oder kurz AS2mail ist ein Server-Netzwerk für den sicheren Geschäftsdatenaustausch zwischen Unternehmen auf Basis der AS2-Technologie. Die Verwendung von Postfächern ermöglicht eine deutlich vereinfachte Einrichtung und flexiblere Anwendung gegenüber typischen direkten AS2-Anbindungen über einen Web-Server.

X.400

X.400 bezeichnet ein geschlossenes EMail-System, welches insbesondere im EDI-Datenaustausch im europäischen Lebensmittelhandel sehr weit verbreitet ist.
In Deutschland ist X.400 oftmals noch unter dem alten Markennamen Telebox400 der Telekom bekannt. Mittlerweile wurde dieses in Business Mail X.400 umbenannt. Die Telekom bietet zur Datenübertragung per X400 einen Client (Filework) an, sowie eine Script-Schnittstelle über die Nachrichten aus der Software übermittelt und versendet, bzw. empfangen und durch die eigene Software verarbeitet werden können.

GLN

Die GLN (Global Location Number), vormals ILN (Internationale Identifikationsnummer), identifiziert ein Unternehmen inkl. Anschrift. So können z.B. Zweigstellen eines Unternehmens anhand Ihrer unterschiedlichen GLNs identifiziert werden.
Die GLN besitzt 13 Ziffern besteht. Diese setzt sich aus der GS1-Basisnummer, wobei die ersten drei Stellen das Länderkennzeichen enthalten (400-440 für Deutschland), einem individuellen Teil des Unternehmens, sowie einer Prüfziffer die sich an der letzten Stelle befindet, zusammen.
Die vergebene Basisnummer ist auch Grundlage für weitere GS1-Identifikationsnummern, wie die GTIN oder die SSCC.
Die GLN ist eindeutig und durch die Registrierungsstelle der GS1 wird sichergestellt, das jede GLN nur einmal vergeben wird. Dafür werden Lizenzgebühren fällig, die sich nach dem Grad der zur Verfügung gestellten Nummernkapazitäten richtet. Es kann zwischen drei Kontingenten gewählt werden: klein (1000 Artikelnummern), mittel (10000 Artikelnummern) und groß (100000 Artikelnummern). Je nach Kontingent werden einmalige Kosten von ca. 250-600 €, sowie unter Umständen auch jährliche Lizenzkosten, die sich je nach Umsatz des Unternehmens und des gewählten Nummernpaketes richten, fällig.

WEB EDI

EDI-Datenerfassung über das Internet, z.B. über ein Webportal. WebEDI eignet sich besonders für kleine Unternehmen mit geringem Datenaufkommen.

GS1

Die GS1 ist eine international agierende Regulierungsstelle für Nummern für Standorte (GLNs), Artikel (GTINs), Versandeinheiten (NVEs) usw. Dieses System bildet die Grundlage für den elektronischen Datenaustausch via EDI. Sie sorgen zudem für die Standardisierung von Nachrichtenarten und Geschäftsprozessen zwischen Unternehmen.
In Deutschland ist die GS1-Germany die entsprechende Anlaufstelle, in Österreich ist die zuständige Organisation die GS1 Austria und in der Schweiz die GS1 Switzerland.

GTIN

Die GTIN (Global Trade Identification Number) bezeichnet die Identifikation für ein Produkt, vielfach wird auch heute noch die alte Bezeichnung EAN (European Article Number) verwendet. Die eingesetzte Nummer ist dabei weltweit gültig, hierfür sorgt, wie auch schon bei der GLN, die Regulierungszentrale der GS1.
Die GTIN besteht aus der GS1-Basisnummer, die einem Unternehmen bereits durch die GLN zugeteilt wurde, einem individuell vergebbarem Teil, oftmals ist das ein interner Hinweis des Unternehmens auf den Artikel, und am Ende einer Prüfziffer. Die GTIN kann im Gegensatz zur GLN unterschiedlich lang sein. Es gibt 8-, 12-, 13- oder 14-stellige GTINs.

SSCC

Serial Shipping Container Code
Der SSCC dient zur eindeutigen und weltweit einzigartigen Identifikation von Lager-, Versand- oder Transporteinheiten. In Deutschland ist er auch als NVE (Nummer der Versandeinheit) bekannt.
Der SSCC-Code enthält 18 Stellen, die sich aus einer Erweiterungsziffer, der GS1-Basisnummer, einer seriellen Bezugsnummer und einer Prüfzimmer zusammensetzt.

IDoc

IDoc ist ein Strukturformat der Firma SAP. In diesem, sehr komplexen Format exportieren SAP-Systeme ihre Daten. Dieses Format ist entweder als XML-Datei oder als Satzartexport (ähnlich einer csv-Datei) aufgebaut. Ursprünglich diente ein IDoc nur zum Datenaustausch innerhalb von SAP-Systemen.

Nachrichtenarten

INVOIC - Rechnung
ORDERS - Bestellung
ORDRSP - Auftragsbestätigung
DESADV - Lieferavis
PRICAT - Preiskatalog
INVRPT - Inventurreport
u.v.m.

ANSI.X12

ANSI - X12 ist ein EDI - Standard der hauptsächlich in den USA Verwendung findet. Der Unterschied zu einer, in Europa üblichen EDIFACT-Nachricht besteht im wesentlichen nur in deren Aufbau.

VDA

Abk. für. Verband der Automobilindustrie. Der VDA gibt seit vielen Jahren eigene Formatvorgaben vor, die in der Automobilindustrie weite Verbreitung gefunden haben. Aktuell stellen auch die deutschen Unternehmen auf EDIFACT um, welches als "Odette Global EDIFACT" bspw. für Rechnungen in der Norm VDA 4938 abgebildet wurde.

Die Nutzung von externen Dienstleistern für den elektronischen Datenaustausch (EDI) mit Geschäftspartner wird häufig auch als "EDI as a Service" (EDIaaS) bezeichnet und ist als solches eine Variante des Servicemodells "Software as a Service" (SaaS), einem vom „National Institute of Standards and Technoilogy“ (NIST) definierten Teilbereich des sog. Cloud-Computing.
Bei EDIaaS bzw. EDI-Clearing, werden die Geschäftsdaten an ein Service-Center geschickt, im Rechenzentrum des Dienstleisters in das EDI-Datenformat konvertiert und an den jeweiligen Beleg-Empfänger weitergeleitet. Für eingehende Daten gilt dies entsprechend umgekehrt.
Im Gegensatz zum Cloud-Computing über EDI-Clearing-Center werden Ihre Geschäftsdaten beim sog. „klassischen EDI“ mit eigener Hard- und Software verarbeitet und direkt, z.B. per AS2 oder FTP-/HTTP-Upload oder über externe Netzbetreiber, sog. VANs, z.B. per "Businessmail X.400" der Telekom oder "AS2 Business Mail" an Ihre Geschäftspartner übermittelt. .

Datensicherheit / Datenschutz:

Da die Datenübertragungen üblicherweise verschlüsselt und ggf. signiert erfolgen, ist hierbei ein hohes Maß an Datensicherheit/Datenschutz gewährleistet. Bei einem Clearing-Dienstleister werden die Daten jedoch unverschlüsselt verarbeitet. Sowohl durch die internationale Vernetzung der Rechenzentren, als auch durch die Zugriffsmöglichkeiten interner Mitarbeiter ergeben sich erhebliche Sicherheitsrisiken für die unternehmensrelevanten Geschäftsdaten.

Kosten:

Clearing-Center werben häufig mit ihren günstigen Preisen. Zusätzlich zu den lfd. Gebühren für die regelmäßigen Dienstleistungen fallen jedoch auch hier Kosten für die einmalige Einrichtung und die Abstimmung der Daten mit den Belegempfängern an. Außerdem entstehen interne Aufwände für die Bereitstellung der Daten aus der - bzw. den Import in die – Warenwirtschaftssoftware.

Kostenübersicht / Preisvergleich

Im Internet veröffentlichte Preismodelle von EDI-Clearing-Anbietern haben wir mit den Kosten für den Einsatz des klassischen EDI-Konverters EDI4ALL sowie mit ediware DDI verglichen. Ab wann sich der Einsatz einer klassischen EDI-Lösung rentiert, können Sie anhand unseres Kalkulationsblattes selbst errechnen:

Als Voreinstellung sind 3 Geschäftspartner vorgegeben, mit denen jeweils 5 Nachrichtenarten (ORDERS, INVOIC, DESADV, ORDRSP und SLSRPT) ausgetauscht werden. Für die DFÜ-Übertragung ist die AS2 Business Mail voreingestellt, mit einer kalkuierten Laufzeit von 3 Jahren.

Anzahl Geschäftspartner
Anzahl Nachrichtenarten (z.B INVOIC, ORDERS etc.)		inkl. eingehende Nachrichten falls Sie keine Nachrichten empfangen, deaktiveren Sie dieses Kästchen
Laufzeit (in Jahren)
Übertragungsweg
AS2 Business Mail
X400
AS2
FTP
SMTP